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Arbeitskreis II Rebenzüchtung

Die Rebenzüchtung hat im ausklingenden 20. Jahrhundert dank der jahrzehntelangen beharrlichen Arbeit zahlreicher Züchter den Durchbruch hin zu neuen Sorten geschafft. Diese vereinen sowohl Weinqualität als auch weinbauliche Eignung mit einer guten Pilzresistenz. So wurden in Deutschland Mitte der 90er Jahre erstmals in der EU pilzwiderstandsfähige Rebsorten zur Qualitätsweinproduktion zugelassen und konnten sich erfolgreich in der Praxis etablieren. Die Rebenzüchtung setzte konsequent Schwerpunkte in der Entwicklung von pilzwiderstandsfähigen Qualitätsrebsorten, verbesserten Rebklonen und gegen Reblaus resistente Unterlagen. Damit leistete sie einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung der internationalen Konkurrenzfähigkeit und der Umweltverträglichkeit des Weinbaus im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.

Neben den großen Fortschritten der Resistenzzüchtung bei Edelreis- und Unterlagssorten wurden weltweit zahlreiche neue Techniken und Strategien der Genomforschung und Molekularbiologie entwickelt, die mittel- und langfristig in die züchterischen Arbeiten zu integrieren sein werden. Diese Techniken werden die Effizienz der Rebenzüchtung (Kreuzungszüchtung / Erhaltungszüchtung / Klonenzüchtung) einschließlich des Managements genetischer Ressourcen erheblich steigern.

Es ergeben sich zukünftig folgende Themenschwerpunkte:

  • Sicherung der noch existierenden genetischen Variationsbreite innerhalb traditioneller Rebsorten
  • Nutzung der genetischen Ressourcen (insbesondere der Resistenzeigenschaften aus Wildarten) für die Züchtung von Edelreis- und Unterlagssorten
  • Aufklärung der Resistenzmechanismen (Wildarten)
  • Aufklärung der Gen-Merkmalsbeziehungen (Kulturrebe)
  • Identifikation von mutationsbedingten Klonunterschieden auf molekularer Ebene
  • Entwicklung merkmalskorrelierter, molekularer Marker zur Steigerung der Züchtungseffizienz, insbesondere zur Frühselektion und der Kombination von unterschiedlichen Resistenzgenen (Pyramidisierung)
  • Strukturelle und funktionelle Genomanalyse
  • Optimierung der Gentransfermethoden
  • Entwicklung neuartiger Resistenzkonzepte für Edelreis- und Unterlagssorten